Doch bei jeder Definition der Physik kommt man an die Grenzen der Genauigkeit, weil der Begriff "Stoff" oder "Materie" noch nicht wirklich exakt definiert werden kann. Insbesondere wird in der Physik das Vorhandensein von Feldern postuliert, deren Beschaffenheit nicht  aufgeklärt worden ist. Es sind Modelle existent, die sich in vielen Theorien gut einsetzen lassen, doch theoretische Fragen zur physikalischen Natur der Felder bleiben unbeantwortet.

Die aktuelle Physik wurde durch die allgemeine Relativitätstheorie von A. Einstein geprägt. Eine zunächst plausibel klingende Forderung von Einstein lautete dem Sinn nach: Jede physikalische Größe muss messbar sein. Diese Forderung scheint deshalb so plausibel, da das Wesen der Physik auf diesen Größen beruht und ohne Messungen gäbe es keine erkennbaren Gesetzmäßigkeiten. Was jedoch in der heutigen Zeit (hundert Jahre nach Einstein) weniger bekannt ist, ist die Problematik mit dem "Äther" in der Physik, zu einer Zeit, als Einstein seine berühmten Theorien noch nicht formuliert hatte bzw. gerade formulierte. 

Damals war dieser Äther eine unverzichtbare physikalische "Substanz" in sehr vielen Theorien der Physiker, allerdings eine "Substanz", die man nicht "messen" oder nachweisen konnte. Daher wurden sehr viele Anstrengungen gemacht, diesen "Äther" irgendwie nachweisen zu können. Die bekanntesten Bemühungen stammen von Michelson und werden oft mit dem Begriff Michelson-Versuch versehen. Zu seiner Zeit nahm man an, dass bewegte Körper den Äther mitnehmen und nur wenige kamen auf die Idee (bis in die Gegenwart hinein!), dass es auch umgekehrt sein könne, nämlich dass Körper von einem bewegten Äther mitgenommen werden - nämlich dann, wenn der Äther sich z.B. in der selben Weise bewegt wie die Planeten es tun.

Jede Forderung an die Wissenschaft im Allgemeinen (siehe Naturalissmus)  und an die Physik im Besonderen ist korrekt zu formulieren. So ist zum Beispiel die obige Forderung deshalb nicht korrekt formuliert, weil darin offen gelassen wurde, wann, wo, wie eine physikalische Größe messbar sein muss. Die geforderte zeiliche Kausalität bezieht sich dabei nicht unbedingt auf ein physikalisches Ereignis, dass mit der Messung im unmittelbaren Zusammenhang steht, sondern auch auf die Entwicklungsstufe der Physik selbst oder allgemein gesagt auf die Entwicklungsstufe der Menschheit.

Es ist klar, dass elektrischer Strom vor eintausend Jahren nicht gemessen werden konnte, obwohl er natürlich vorkam. In gleicher Weise könnten wir einige weitere physikalische Größen aufzählen, die alle erst dann gemessen werden konnten, als die Physik einen bestimmten Entwicklungsgrad erreicht hatte. Die Forderung an die Physik lautet daher etwas anders, als sie von Einstein initiiert wurde - nämlich:

Eine physikalische Größe kann erst dann messbar sein, wenn die Physik den dafür erforderlichen Entwicklungsstand hat!




siehe:   Was ist Dunkle Materie 

siehe:   Neuere Zweifel an Dunkler Materie

siehe:  Was ist der Schwachpunkt der aktuellen Physik?
Physik


Der Begriff "Physik" wurde dem Griechischen entlehnt. In dieser Sprache bezeichnet das Wort "Physis" die Natur oder die körperliche Beschaffenheit oder ferner das Naturgesetz oder die Naturkraft. Schon Aristoteles verwendete die Wortform "Physikos" als Bezeichnung einer seiner naturwissenschaftlichen Schriften. Die Physik befasst sich also mit den stofflichen Dingen.