Evolutionstheorie
         
         
         
         Die Evolutionstheorie ist eine Theorie, die besagt, dass eine stufenweise Entwicklung von    
         niederen Lebensformen zu höheren Lebensformen stattfinde. Eine präzisere Darstellung    
         gibt jedoch an, dass Evolution nicht zwingend zu einer "höheren" Form führe, sondern auch    
         seitwärts führen könne - d.h. Evolution beschreibt die kontinuierliche Veränderung der    
         Lebensformen. Aus dieser Ansicht folgt natürlich, dass alle Lebensformen in ständiger    
         Entwicklung stehen - natürlich auch in der Gegenwart.
             
         Oft wird keine Trennung in Mikro- und Makro-Evolution vorgenommen, weil diese    
         Unterscheidung im Rahmen der Theorie überflüssig. ist. Zur Verständigung mit Kritikern der    
         Evolutionstheorie ist diese Unterteilung dennoch sinnvoll. Die Entstehung neuer Variationen    
         und Arten wird dann als Mikro-Evolution bezeichnet.  Die  Evolutionsmechanismen, die zur    
         Herausbildung neuer Gattungen, Familien oder Klassen führen sollen, werden als Makro-
         Evolution bezeichnet, obwohl natürlich auch eine Summe mikroevolutiver Änderungen zu    
         einer makroevolutiven Änderung im Zeitraffer führt. Im Sprachgebrauch der Naturalisten    
         gibt es den Begriff Synthetische Evolutionstheorie. Dieser bezeichnet eine Synthese der    
         Theorie von Darwin und den später notwendig gewordenen Hypothesen für Evolution auf    
         Zell-Ebene. Makro-Evolution sei die Folge von Mikro-Evolution über lange Zeiten.
             
         In dem Buch "Evolutionsbiologie" (Kutschera) wird über die Synthetische Evolution folgendes    
         gesagt: "Die Synthetische Evolutionstheorie ist weder ein Dogma noch eine Ideologie; dieses    
         naturwissenschaftliche Konzept ist ein offenes System, welches ständig durch neue    
         Forschungsergebnisse modifiziert, ergänzt und erweitert wird. Da es keine plausible    
         Alternative gibt, liefert die Erweiterte Synthetische Theorie derzeit die einzige allgemein    
         akzeptierte, durch zahlreiche Fakten untermauerte kausale Erklärung für den evolutionären    
         Artenwandel auf der Erde." (S.49)
             
         Die Evolutionsbiologie arbeitet mit dieser Theorie und forscht nach der Entstehung und    
         Entwicklung der Lebensformen, die je gelebt haben oder gegenwärtig noch leben. Die    
         Entstehung von Leben aus toter Materie wird als "Chemische Evolution" bezeichnet und ist    
         natürlich die Grundlage für die Höherentwicklung von Leben.     
             
         Als Antrieb für die Evolution der Lebewesen gelten Mutation und Selektion. Die optimale    
         Anpassung an die jeweilige Umwelt ist die Folge dieser Antriebsmechanismen. Doch diese    
         Anpassung der Organismen an Umweltbedingungen kann keine beliebigen Veränderungen    
         bewirken, weil unsere Naturgesetze bestimmte  evolutionäre Mutationen prädisponieren.    
         Die Evolutionsmechanismen unterliegen demnach keiner reinen Zufälligkeit.
             
         Die Evolution wird allgegenwärtig als Tatsache hingestellt ("Tatsache Evolution" von U.    
         Kutschera 2009), was sie zwar auch ist, doch auf ideologischer Ebene soll damit der    
         Eindruck erweckt werden, die Evolutionstheorie sei richtig. Die wichtigsten Teile dieser    
         Theorie sind sehr umstritten und eben nicht bewiesen. Stellvertretend soll hier Siegfried    
         Scherer zu Wort kommen: "Als Biologe bin ich der Überzeugung, dass Kernprobleme der    
         Evolutionstheorie bisher nicht gelöst wurden. Stichworte sind: Ursprung des Lebens,    
         Entstehung biologischer Information, Makroevolution, z.B. Bauplanentstehung. Ein Überblick    
         über kritische Einwände ist in Junker & Scherer (2006) zusammengestellt. Ich meine,    
         biologisch begründen zu können, dass es sich dabei durchaus nicht um Randprobleme    
         handelt, sondern dass diese Schwierigkeiten die bisher vorgeschlagenen Mechanismen für    
         Makroevolution grundsätzlich und ernsthaft in Frage stellen. Ein überzeugender alternativer    
         Mechanismus ist m.E. auch nicht in Sicht (daraus kann allerdings nicht gefolgert werden,    
         dass ein solcher niemals gefunden wird). Naturwissenschaftliche Kritik an der    
         Evolutionstheorie ist zunächst ein unverzichtbarer Teil des wissenschaftlichen    
         Erkenntnisprozesses, der von weltanschaulichen Elementen, so weit möglich, frei gehalten    
         werden muss."
         
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