Definition des Begriffs "Irreduzibel komplexes Verfahren"



In Ergänzung zu Behes These der irreduziblen Komplexität eines Systems schlägt der Autot dieser  
Web-Site vor, auch das irreduzibel komplexe Verfahren zu berücksichtigen. Der Ansatz zu dieser  
Überlegung ergibt sich aus der Analyse einer Reihe von Einwänden gegen die These der irreduziblen  
System-Komplexität. Dabei zeigte sich, dass einige Argumente auf einer scheinbaren Reduktion des  
Systems aufbauten, die jedoch stets auch eine Erhöhung der Komplexität eines Prozesses oder  
Verfahrens, das mit dem System gekoppelt ist, nach sich zog.
 
 
Das irreduzible komplexe Verfahren
 
Der Autor dieser Web-Site schlägt vor, die These von Behe so zu erweitern, dass die auch im  
Patentwesen übliche Trennung zwischen einem System bzw. Vorrichtung einerseits und einem  
Prozess bzw. Verfahren andererseits beachtet wird. Demnach wäre ebenfalls von bestimmten  
irreduzibel-komplexen Prozessen bzw. Verfahren zu sprechen. Und in einer Zelle muss man zusätzlich  
unterscheiden zwischen der Komplexität des Verfahrens, das der Assemblierung eines neuen Bauteils  
dient und der Komplexität des Verfahrens des assemblierten Systems, das dieses zur Erfüllung seiner  
Funktion anwendet, nachdem das Bautteil verändert oder entfernt oder hinzugefügt wurde.
 
Überträgt man die Definition von irreduzibler Komplexität eines Systems auf ein Verfahren, so lautet  
die Definition z.B. wie folgt: Unter einem irreduzibel komplexen Verfahren bzw. Prozess ist ein  
einzelnes Verfahren zu verstehen, das aus mehreren, gut aufeinander abgestimmten Verfahrens-
Schritten (Prozess-Schritten) besteht, die zweckmäßig die Grundfunktion erfüllen - im Sonderfall läuft  
das Verfahren über einen einzigen Prozess-Schritt. Wird irgend ein Verfahrens-Schritt (Prozess-Schritt)  
entfernt, führt dies dazu, dass das Verfahren nicht mehr zweckentsprechend funktionieren kann. Ein  
irreduzibel komplexes Verfahren kann nicht durch kleine aufeinander folgende Modifikationen aus  
einem Vorgänger-Prozess heraus entstehen, denn falls irgendeinem Vorgänger-Prozess eines  
irreduzibel komplexen Verfahrens ein Schritt fehlt, führt dies definitionsgemäß zum Funktionsverlust.  
 
Das irreduzibel komplexe Verfahren kann also nicht für sich betrachtet werden, denn es ist immer  
abhängig von der "Maschine" (System) auf der es implementiert ist. Aus diesem Grunde darf die hier  
vorgestellte Argumentation nicht als eine einzelne These aufgefasst werden, sondern sollte mit der  
These von Behe vereinigt werden. Der Begriff "System", den Behe einführte könnte in der Bedeutung  
so erweitert werden, dass man darunter die "Vorrichtung" (Maschine) inklusive des damit gekoppelten  
Prozesses versteht. Die System-Komplexität ergäbe sich dann immer als Summe der einezelnen  
Komplexitäts-Formen. Daraus folgt auch die Notwendigkeit, ein Maß für Komplexität zu finden.
 
Betrachtet man z.B. die von H. McDonald beschrieben Reduzierung der Komplexität einer Mausefalle  
(siehe hier), dann erkennt man sehr schnell, dass er bei jedem Schritt der Reduzierung des Systems  
gleichzeitig die Komplexität eines der beiden wesentlichen Verfahren erhöhte. Das bedeutet letztlich,  
dass H. McDonald keine wirkliche Reduktion der Komplexität nachgewiesen hat, sondern eine  
Scheinargumentation führte.
 
siehe: Beispiele für biochemische Basis-Prozesse
 
 
Ist irreduzible Komplexität eines Verfahrens mit empirischen Methoden prüfbar?
 
Gemäß der Definition eines irreduzibel-komplexen Verfahrens darf kein Schritt entfernt werden, ohne  
dass mindestens erheblicher Funktionsverlust eintritt. Ein empirischer Test auf irreduzible Komplexität  
eines Verfahrens könnte genau auf dieser Definition aufbauen. Aus einem Verfahren, das auf  
irreduzible Komplexität getestet werden soll, müsste in entsprechend vielen einzelnen Tests jeweils nur  
ein Prozess-Schritt entfernt werden, und anschließend die Funktionalität des Verfahrens überprüft  
werden.
 
(24.08.2010)
 
 
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